
ILA 2012: Internationale Experten fordern politische Weichenstellungen für schnelle Markteinführung von alternativen Flugkraftstoffen
Hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft aus Deutschland, Europa und den USA haben auf einer internationalen Konferenz im Rahmen der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA heute über die Zukunft alternativer Kraftstoffe in der Luftfahrt diskutiert. Nur einen Tag nach der Unterzeichnung eines deutsch-amerikanischen Regierungsabkommens zur Zusammenarbeit bei alternativen Flugkraftstoffen durch Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer und den amerikanischen Botschafter Philip D. Murphy wurde auf der Konferenz schnell klar, was alternative Flugkraftstoffe für ihre Zukunft brauchen: Klare politische Weichenstellungen und verlässliche Rahmenbedingungen.
EADS-Chef Thomas Enders brachte es in seinem Grußwort auf den Punkt: „Vieles, was heute in der Luftfahrt noch undenkbar scheint, können wir innerhalb weniger Jahre erreichen, wenn Entscheidungen klar getroffen und die richtigen politischen Weichenstellungen jetzt geschaffen werden. Alternative Flugkraftstoffe stehen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Vieles ist machbar, wenn Politik, Industrie und Wissenschaft verstärkt miteinander arbeiten, um die Zukunft für die alternativen Flugkraftstoffe zu gestalten.“ Matthias Ruete, Generaldirektor Mobilität und Verkehr bei der EU-Kommission, betonte die Ziele der Europäischen Union im Rahmen ihres Flightpath 2050-Programms. „Alternative Flugkraftstoffe spielen nicht nur eine große Rolle im transatlantischen Verkehr, sondern ebenso auch für einen nachhaltigen Luftverkehr in Europa.“
In mehreren Podiumsrunden diskutierten anschließend rund 200 Experten Fragen zur Zulassung, Technologie und Nachhaltigkeit von alternativen Flugkraftstoffen sowie über Infrastruktur- und Finanzierungserfordernisse. Die Konferenz, die von aireg und seiner amerikanischen Schwesterorganisation CAAFI veranstaltet wurde, avancierte damit aus dem Stand heraus zur größten Konferenz über alternative Flugkraftstoffe in Deutschland.
aireg-Vorsitzender Siegfried Knecht kommentierte die Ergebnisse der Konferenz sichtlich zufrieden: „Die Konferenz hat das unterstrichen, was aireg auch mit seinem Strategiepapier unterstreicht: Die Rohstoffversorgung muss aus mehreren unterschiedlichen Quellen kommen und nachhaltig sein. Food und Fuel dürfen nicht miteinander konkurrieren, sondern können sich hervorragend ergänzen. Und wir brauchen die Unterstützung der Politik, damit die Produktion und der Markt für alternative Flugkraftstoffe wettbewerbsfähig werden kann.“
In Halle 1 präsentieren sich noch bis Sonntag führende Biokraftstoffhersteller und Technologieanbieter auf der ILA.