Beimischungsquote für nachhaltige Flugkraftstoffe erhöhen und ausweiten

18. November 2021

Die von der EU Kommission im Rahmen des Fit for 55 Pakets vorgeschlagene Beimischungsquote ist zur Erreichung der Pariser Klimaziele elementar. Um die Klimawirkung des Luftverkehrs zu verringern ist ein schneller Markthochlauf von nachhaltigen Flugkraftstoffen (Sustainable Aviation Fuels – SAF) in diesem Jahrzehnt notwendig. Deshalb setzt sich aireg für eine Erhöhung der Beimischungsquote für SAF auf 10% in 2030 und der PtL-Subquote auf 2% in 2030 ein. aireg und zahlreiche weitere Industriepartner (zuletzt WEF/CST „2030 Ambition Statement“) halten eine entsprechende Entwicklung der Produktions­kapazitäten für realistisch.

Diese Entwicklung wird allerdings nur dann stattfinden, wenn alle verfügbaren Technologien und Rohstoffe eingesetzt werden. Hierbei müssen die verwendeten Rohstoffe klaren Nachhaltigkeitskriterien genügen. Damit nachhaltiges Fliegen allen zur Verfügung stehen kann, müssen Maßnahmen zur Reduzierung der Klimawirkung des Luftverkehrs kosteneffektiv und technologieoffen gestaltet werden. Deshalb unterstützt aireg den Vorschlag einer allgemeinen Quote und einer Unterquote für Power-to-liquid (PtL) Flugkraftstoffe.

Neben der Beimischungsquote für SAF enthält das Fit-for-55 Paket für den Luftverkehr noch Vorschläge zur Anpassung des EU Emissionshandels (EU ETS) im Luftverkehr und zur Anpassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED). Hier kommt es vor allem auf eine kosteneffektive und wettbewerbsneutrale Ausgestaltung an.

Eine Anpassung des EU ETS kann unter den richtigen Bedingungen den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe begünstigen. Allerdings wird selbst ein verhältnismäßig hoher Zertifikatspreis noch nicht den Preisunterschied zwischen fossilen Kraftstoffen und SAF aufwiegen können. Deshalb sollten die Einnahmen aus dem EU ETS eingesetzt werden, um Abnehmer und Produzenten finanziell zu entlasten.

Dazu stellt Melanie Form, Vorständin von aireg fest: „Zur Reduzierung der Klimawirkung des Luftverkehrs sind nachhaltige Flugkraftstoffe unverzichtbar. Zur Erreichung der Klimaziele benötigen wir 2030 große Mengen (jenseits 5 Millionen Tonnen) fortschrittlicher, nachhaltiger Flugkraftstoffe. Eine Erhöhung der Beimischungsquote kann ihnen zum Marktdurchbruch verhelfen. Wichtig ist, dass die Quote alle verfügbaren Technologie- und Rohstoffoptionen berücksichtigt, die strengen Nachhaltigkeitskriterien genügen. Wettbewerbsnachteile durch ineffektive Anreizsysteme müssen unbedingt vermieden werden – ansonsten fehlen dringend zur Energiewende benötigte finanzielle Mittel.“

Über aireg e.V:
aireg – Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany e.V. wurde 2011 als Verbund von Unternehmen und Organisationen aus Industrie, Forschung und Wissenschaft gegründet. Als gemeinnützige Initiative setzt sich aireg für die Verfügbarkeit und Verwendung von erneuerbaren Energien in der Luftfahrt ein, um die ehrgeizigen CO₂-Minderungsziele der Luftverkehrswirtschaft zu erreichen. Die Mitglieder kommen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette regenerativer Energien für die Luftfahrt: Dies reicht von der Forschung an Universitäten und Großforschungseinrichtungen, Anlagenherstellern und Anlagenbetreibern, Bioraffinerien, der Mineralölwirtschaft, Antriebs- und Flugzeugherstellern, Regierungsorganisationen, Nichtregierungsorganisationen und Flughäfen bis zu Fluggesellschaften. Die industriellen Mitglieder decken international die Bandbreite vom Start-up bis zu Großkonzernen ab.

Kontakt:
Melanie Form
Mitglied des Vorstandes //
Leiterin der Geschäftsstelle
E-Mail: melanie.form@aireg.de
Tel.: +49 (0) 178 184 30 31

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