Berlin, 14. Juli 2021
Mit dem von der EU-Kommission vorgelegten ReFuelEU Aviation Verordnungsentwurf soll der Hochlauf an nachhaltigen Flugkraftstoffen (Sustainable Aviation Fuels, SAF) für die europäische Luftfahrt angekurbelt werden. Die Einführung einer schrittweise ansteigenden Quote soll dazu als wesentliches Instrument dienen. Die Kommission folgt damit den Beispielen mehrerer Mitgliedsstaaten, die in einer SAF-Quote einen maßgeblichen Schritt hin zu einer nachhaltigen Luftfahrt sehen.
Den Vorschlag der Kommission einer SAF-Quote von 2% in 2025, die über 5% in 2030 auf 63% in 2050 ansteigt, halten wir für angemessen, um die Reduktionsziele der globalen Luftfahrt in 2050 zu erreichen. Mit der Absicht einer Sub-Quote für RFNBOs von 0,7% in 2030, die bis 2050 auf 28% ansteigen soll, setzt die Kommission einen wichtigen Akzent, um insbesondere der PtL- oder der PBtL-Technologie zum Hochlauf zu verhelfen.
aireg, die Initiative für nachhaltige Flugkraftstoffe in Deutschland, hat bereits Ende 2020 eine Roadmap für die Produktion und Einführung nachhaltiger Flugkraftstoffe präsentiert. Diese beinhaltet auch regulatorische Handlungsempfehlungen und schlägt die Einführung einer SAF-Quote auf Basis aller nachhaltigen Rohstoffe (biogen und RFNBO) vor. aireg-Mitglieder arbeiten derzeit im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums daran, die Einrichtung einer PtL-Forschungs- und Demoplattform in Deutschland inklusive einer 10.000 Tonnen Produktionsanlage vorzubereiten.
Dazu stellt Melanie Form, Mitglied des aireg-Vorstands und Leiterin der Geschäftsstelle, fest: „Europa ergreift die Initiative, SAF über die gesamte Rohstoffbreite zum Marktdurchbruch zu verhelfen. Es wäre falsch, nur auf signifikante Mengen an PtL-Kerosin jenseits von mehreren hunderttausend Tonnen zu warten. In 2-3 Jahren wird es große Mengen (jenseits 2-3 Millionen Tonnen) an fortschrittlichen, nachhaltigen Flugkraftstoffen geben (HEFA, BtL, PBtL etc.). Damit lassen sich nicht nur die CO2-Emissionen um bis zu 80% reduzieren, sondern auch die Nicht-CO2-Emissionen um mindestens 50%. Deshalb begrüßen wir den Entwurf der EU-Kommission, eine höhere generelle SAF-Quote einzuführen, die eine Unterquote für PtL- oder PBtL-Kraftstoffe beinhaltet. Essenziell ist, dass die RED II in „Part B of Annex IX“ um weitere Rohstoffoptionen erweitert wird, um die Bandbreite nachhaltiger Rohstoffe für Biokraftstoffe zu erweitern und damit die Treibhausgasemissionen der globalen Luftfahrt weiter nachhaltig zu reduzieren.“
Über aireg e.V:
aireg – Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany e.V. wurde 2011 als Verbund von Unternehmen und Organisationen aus Industrie, Forschung und Wissenschaft gegründet. Als gemeinnützige Initiative setzt sich aireg für die Verfügbarkeit und Verwendung von erneuerbaren Energien in der Luftfahrt ein, um die ehrgeizigen CO₂-Minderungsziele der Luftverkehrswirtschaft zu erreichen. Die Mitglieder kommen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette regenerativer Energien für die Luftfahrt: Dies reicht von der Forschung an Universitäten und Großforschungseinrichtungen, Anlagenherstellern und Anlagenbetreibern, Bioraffinerien, der Mineralölwirtschaft, Antriebs- und Flugzeugherstellern, Regierungsorganisationen, Nichtregierungsorganisationen und Flughäfen bis zu Fluggesellschaften. Die industriellen Mitglieder decken international die Bandbreite vom Start-up bis zu Großkonzernen ab.
Kontakt:
Melanie Form
Mitglied des Vorstands //
Leiterin der Geschäftsstelle
E-Mail: melanie.form@aireg.de
Tel.: +49 (0) 178 184 30 31