ReFuelEU Aviation Trilog: Gezielter Einsatz aller SAF ist wichtiger Schritt zum Erreichen der Klimaziele des Luftverkehrs

25. April 2023

Heute finden erneut Trilogverhandlungen zur ReFuelEU Aviation Gesetzesinitiative statt, die eine europaweite Beimischungsverpflichtung für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) einführen wird. Diese können die CO2– und Nicht-CO2 bezogene Klimawirkung des Luftverkehrs deutlich senken. Dieses Potenzial lässt sich am besten ausnutzen, wenn SAF möglichst gezielt auf den Flugrouten mit hoher Kondensstreifen-Klimawirkung eingesetzt werden. Gleichzeitig ist die Verfügbarkeit von SAF derzeit stark begrenzt. Deshalb müssen alle nachhaltigen Rohstoffoptionen zur Herstellung von SAF verwendet werden können, um entscheidend zur Erreichung des Ziels Netto-Nullemissionen in 2050 beizutragen. Die Mitglieder von aireg haben zu diesen beiden Themen zwei Positionspapiere erstellt, die beide auf der aireg Homepage abrufbar sind:

  1. Quantifizierung des Potenzials von SAF zur Minderung der Klimawirkung bis 2030

SAF können CO2-Emissionen um etwa 80 % bis fast 100 % reduzieren. Außerdem wird die Klimawirkung durch Kondensstreifen durch geringere Partikelemissionen reduziert. Beide Effekte tragen zur Verringerung der globalen Erwärmung bei. Ein gezielter Einsatz von SAF auf Flugrouten mit hoher Kondensstreifen-Klimawirkung vervielfacht den Effekt um den Faktor 3,3 im Vergleich zu einer gleichmäßigen Verteilung.

  1. Position zur nationalen Biomassestrategie Deutschlands

Eine rasche Steigerung des SAF-Angebots ist unabdingbar. In der europäischen Luftfahrt ist ein SAF-Anteil von 10 % im Jahr 2030 erreichbar, inkl. eines höheren PtL-Anteils als die von der Politik bislang vorgeschlagenen 0,7%. Entscheidend dafür ist ein politischer Rahmen, der einen sofortigen Ausbau der Produktionskapazitäten ermöglicht. Das Ziel von 10 % SAF im Jahr 2030 bedeutet, dass alle nachhaltigen Produktionswege unterstützt werden müssen. Neben PtL-Flugkraftstoffen sind auch biogene Flugkraftstoffe zur Erreichung der Klimaziele notwendig. Die Bundesregierung bereitet derzeit eine nationale Biomassestrategie (NABIS) vor. Darin sollte – nach einer marktwirtschaftlichen und ökologischen stofflichen Nutzung – die energetische Nutzung von Biomasse für Mobilität priorisiert werden.

Über aireg e.V.: aireg – Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany e.V. wurde 2011 als Verbund von Unternehmen und Organisationen aus Industrie, Forschung und Wissenschaft gegründet. Als gemeinnützige Initiative setzt sich aireg für die Verfügbarkeit und Verwendung von Erneuerbaren Energien in der Luftfahrt ein, um die ehrgeizigen CO₂-Minderungsziele der Luftverkehrswirtschaft zu erreichen. Die Mitglieder kommen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette regenerativer Energien für die Luftfahrt: Dies reicht von der Forschung an Universitäten und Großforschungseinrichtungen, Anlagenherstellern und Anlagenbetreibern, Bioraffinerien, der Mineralölwirtschaft, Antriebs- und Flugzeugherstellern, Regierungsorganisationen, Nichtregierungsorganisationen und Flughäfen bis zu Fluggesellschaften. Die industriellen Mitglieder decken international die Bandbreite vom Start-up bis zu Großkonzernen ab.

Kontakt: aireg e.V. + Melanie Form Mitglied des Vorstands + Tel.: +49 (0)178 1843041 + E-Mail: kontakt@aireg.de www.aireg.de

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